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... und mit Fernbedienung.

 

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Das Webradio als Wecker.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Arnova webradio & tv

Praxistest - Mini-TV und Radio fürs WLAN

Wer noch ein Plätzchen auf dem Schreibtisch oder dem Nachttisch frei hat, könnte möglicherweise dort bald ein kleines Gerät von Arnova stehen haben, das über WLAN sowohl Internetradio als auch –fernsehen empfangen kann: das webradio & tv. Dieter Hurcks hat es ausprobiert und ist dabei auch in die Welt des weltweiten Internetfernsehens eingestiegen.

Das nur 99 Euro (UVP) preiswerte Gerät hat ein Farbdisplay mit 8 cm Bilddiagonale und kommt mit nur vier Bedienelementen aus: Ein/Aus, Zurück, OK und ein Shuttlerad mit vier Pfeiltasten. Komplett lässt sich der nur 20,5 cm breite Winzling allerdings nur mit der sehr funktionalen Fernbedienung steuern. Allerdings dauert es ein wenig, ehe Tastaturbefehle auch ausgeführt werden.

An der Rückseite befinden sich Anschlüsse für Kopfhörer, Line in, eine Mini-USB-Buchse für die Stromversorgung und ein Schacht für eine SD-Card. Über diese kann man nicht nur die Firmware aktualisieren, sondern auch Videos und Musiktitel abspielen, was prima klappt. Über die USB-Buchse lässt sich auch der interne 1,5-GB-Speicher mit Musik- , Foto- und Audiodateien füllen. Hier habe ich es aber nicht geschafft, eine Datei abzuspielen, obwohl auf dem Notebook-Display alle drei Arten von Dateien angezeigt wurden.

Da dem Karton keine deutschsprachige Anleitung beilag, probierte ich natürlich erst einmal, wie intuitiv sich das Gerät bedienen lässt. Nach kurzer Zeit war der Arnova online. Er findet die Netze sehr schnell, die Eingabe des Netzwerkschlüssels ist rasch erledigt, und schon kann das Empfangserlebnis beginnen. Die aktuelle Uhrzeit wird automatisch angezeigt.

Internetradio

Beim Webradio hat man nur die Wahl zwischen Region und Genre, nochmals unterteilt in „Music“ und „Talks-based“. Hier fehlte noch die Menü-Übersetzung ins Deutsche. Über eine SD-Karte lässt sich die Firmware jedoch aktualisieren. Nur wie das geht, war in Deutsch nirgends erklärt. Und auf der Homepage von Archos.com habe ich auch keine Arnova-Firmware gefunden.

Der Radioempfang ist gut und schnell. Innerhalb von etwa sieben Sekunden sind die Stationen durchweg zu hören. Das Tonspektrum wird in einem Minifenster visualisiert. Sender und Titel werden ordnungsgemäß angezeigt.

Auch Podcasts und Shoutcast-Stationen lassen bzw. ließen sich über die entsprechenden Menüs direkt empfangen. Dazu eine Anmerlung unseres Leser Thorsten B:
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Der Empfang von Shoutcast-Webradios ist mit diesem Gerät _nicht_ mehr möglich. Shoutcast hat die API geändert und von Archos kommen leider (mal wieder) keine Updates mehr für dieses Gerät. Mit etwas Bastelei funktioniert allerdings angeblich eine Alternative Firmeware. Mehr Infos dazu hier: http://archos-forum.de/forum/viewthread.php?thread_id=4481 

Die Suche nach Podcasts ist etwas umständlich, woran auch die Sprachverwirrung beiträgt. Das Angebot ist fest vorgegeben. So kann man vieles Lernen, auch wie man am besten Vokabeln lernt.

Favoriten speichert man durch Drücken der FAV-Taste innerhalb der Senderliste. Das ist allerdings ziemlich praxisfern, denn üblicherweise hört man sich einen Sender erst an, bevor mit ihn zum Favoriten erklärt.

 

Internet-TV

Beim Internet-TV dauert es dagegen oft sehr, lange, bis man einen Sender zu Gesicht bekommt und auch hört. Hier wird schnell eine Grenze erreicht, was sich an Bildaussetzern, Pixelfehlern und nicht lippensynchronem Ton festmachen lässt. Manchmal friert das Bild auch ganz ein. Das kommt jedoch selten vor, ist aber systembedingt und liegt nicht unbedingt an der Technik des 430 Gramm schweren Arnova-Empfängers. Wichtig ist, dass über ein WLAN sonst keine Verbindungen laufen, da für ein gutes TV-Bild die ganze Bandbreite benötigt wird.

65 Stationen sind unter „Germany“ aufgelistet, darunter viele Special-Interest-Sender z.B. zum Thema Tanzen, Literatur oder Radfahren, Auto-TV und Bibelsender, aber auch öffentlich-rechtliche Stationen wie der NDR, 3 Sat, Eins Extra und das ZDF, das allerdings nicht zu empfangen war. Die Deutsche Welle ist ebenso gelistet wie N-TV. Sogar beim Thüringer Landtag kann man dabei sein.

Zusätzlich kann auch per UpnP Musik abgespielt werden, die auf der Festlatte eines integrierten Netzwerkcomputers liegt. Der Arnova verarbeitet dabei eine große Vielzahl an Audio- und Videoformaten, wobei die Videoaufklösung auf 320 x 240 Pixel begrenzt ist.

 

Fazit: Das Gehäuse spiegelt leider stark. Das Display ist konstraststark und bietet eine Bildqualität. Die Lautsprecher sind etwas schwach auf der Brust und bringen nur Höhen. Der Empfang ist ordentlich, die Bedienung einfach. Der Stromverbrauch hält sich mit 3 Watt in Grenzen, so dass auch der Betrieb mit einem Satz Batterien (4 x AA) eine ganze Weile Freude bereiten dürfte. Alternativ kann das Gerät über die Minibuchse auch mit einem anderen USB-Netzteil betrieben oder vom Notebook mit Strom versorgt werden kann.

Als Wecker ist der Winzling trotz seiner zwei Weckzeiten kaum brauchbar. Zum einen muss ständig das WLAN eingeschaltet sein, zum anderen ist die Analoguhr zu hell und lässt sich auch nicht dunkler dimmen.

Das Manual ist leider etwas knapp und erläutert nicht, wie man ShoutCast empfängt und woher man ein Firmware-Update beziehen kann. Arnova ist übrigens eine Marke der französischen Archos-Gruppe, von der wir schon einige Geräte getestet haben.

Alles in allem: ein preiswertes Gerät, das unabhängig von einem PC Web-Radio- und TV-Empfang ermöglicht. Für Spielernaturen genau das Richtige ....

 

Tipp: Unter http://archos-forum.de gibt es ein Kundenforum mit vielen interessanten Meinungen und Themen. Unter anderem geht es auch darum, ob und wie man Shoutcast nutzen kann.

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