Pure One Classic Series II
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der Klassiker für DAB+
und UKW-Radio
Erfahrungsbericht: MP3-Abspieler, Wecker,
Aufnahmegerät ...
Nach dem Abschalten von DAB war ich
gefrustet, wie sicherlich viele andere auch: Denn meine beiden DAB-Empfänger
von Pure blieben plötzlich auf den meisten Digitalkanälen stumm. Der Vorteil
des perfekten Klangs war dahin. Mit dem Neustart von DAB + Anfang August sollte
die Sendervielfalt ebenso wachsen wie die Sendeleistung. FE hat reingehört,
welche Stationen sich derzeit im Raum Hannover auf den digitalen Wellen tummeln
und ob auch der UKW-Empfang besser ist als bei den Vorgängern.
Meine
beiden alten Pure-Radios sind in Sachen Ultrakurzwelle nur ein Behelf. Sie
empfangen rauschfrei nur die starken Lokalsender. Hier hatte der Hersteller
gespart, schließlich war ja zunächst geplant, UKW 2015 abzuschalten. Doch es
kam anders. Wer auf eine große Sendervielfalt Wert legt, kommt derzeit um UKW
noch nicht herum. Hören wir also einmal rein, was das neue Pure One Classic mit
dem Zusatz „Series II“ auf dieser Welle und im DAB-Bereich leistet. Das Gerät
fühlt sich dank der seidenglatten Satin-Touch-Oberfläche gut an. Es ist in
Schwarz oder Weiß lieferbar.
Auspacken,
einschalten …
Als Zubehör liegt
nebst gedruckter Bedienungsanleitung in der umweltfreundlichen Kartonage
lediglich ein Netzteil. Die zwölf deutschsprachigen Seiten benötigt man aber
kaum, da die Bedienung außerordentlich intuitiv ist: Stecker rein, einschalten,
Sprache Deutsch auswählen, Suchlauf abwarten. Spielt!
Digitales
Radio
Und zwar digital
als erstes den Sender „elf 99 Fußball“. Vom Fußballradio gibt es gleich
mehrere Stationen, die die verschiedenen Livespiele parallel übertragen. Das
gehört zu der Philosophie, beim Neustart auch exklusive Programme zu bieten und
nicht nur die, die man auf UKW sowieso schon empfängt.
Von
daher ist der Start gelungen, denn mit Stationen wie Kiss, Bob!, Klassik und ähnlichen
Spartensendern hat der Hörer nun endlich eine Auswahl an zusätzlichen Sendern,
die er bislang nur übers Internetradio hatte. Zwar ist die Menge noch sehr
beschränkt, aber das wird sich ändern. Denn über DAB+ können mehr Stationen
gleichzeitig übertragen werden. Da ist zu erwarten, dass die letzten DAB-Sender
auch bald den Weg frei machen für weitere DAB+-Stationen.
Der
Empfang mit diesem Radio ist auf jeden Fall erheblich besser als mit den Vorgängermodellen,
der Lautsprecher klingt sauber und bringt auch die Bässe akzeptabel. Selbst an
unserem ungünstigsten Platz für Radioempfang holt das Gerät eine riesige
Sendervielfalt herein: immerhin 18 Stationen. Vorher waren es gerade mal sieben.
Und zum November 2011 will auch der NDR wieder digital loslegen. Ich bin
gespannt. Unter den neuen ist derzeit „Radio Bob“, mein Favorit mit Rock 'n'
Roll als Spezialität, finanziert über Werbung...
Später
hören - Listen later
Das neue
Pure-Radio bietet als Neuerung die Möglichkeit, per Drücken der „Listen
Later“-Taste („Höre später“) ein Digitalradioprogramm bis zu 45 Minuten
lang programmiert aufzuzeichnen und später anzuhören. Die Programmierung
erfolgt ähnlich einfach wie beim Wecker und stellt kein Problem dar. Eine
erneute Aufnahme überspielt die alte logischerweise. „Listen later“ stoppt
automatisch, sobald der Wecker aktiv wird.
Mit „Listen
Later“ kann der Radiohörer das One Classic Series II so
programmieren, dass seine Lieblingssendung täglich oder wöchentlich, nur an
Werktagen oder nur an Wochenenden oder auch nur einmalig aufgezeichnet wird und
er sie zeitversetzt anhören kann. Um ein Programm zu speichern, genügt es, die
Taste „Listen Later“ zu drücken und Uhrzeit, Dauer, Häufigkeit und Sender
einzustellen.
Anschließend kann der Hörer
seine Lieblingssendung einfach und unkompliziert anhören, wann immer er will.
Dabei kann die Wiedergabe jederzeit angehalten werden. Außerdem lässt sich mit
automatischen Lesezeichen die Stelle markieren, an der die Wiedergabe zu einem
späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden soll, wenn der Benutzer ein Programm
nicht zu Ende hört. Zwischen 30 und 180 Minuten Aufnahme sind, je nach Bitrate,
laut Pute möglich.
Noch
eine Besonderheit: Man bei diesem Empfänger, ebenfalls nur im
Digitalradiobetrieb, auch eine laufende Sendung, die im Speicher gepuffert wird,
per Pause-/Play-Taste um etwa fünf bis 15 Minuten zurück- und wieder
vorspulen. Während der Aufnahme in den Pufferspeicher ist nichts zu hören. Per
Drehrad kann man nun zurückspulen, gestoppt wird mit Wiedergabe/Pause oder
einem Klick des Drehrads in die entgegengesetzte Richtung. Mit etwas Übung hat
man den Bogen bald raus.
Das ist
ganz nützlich, wenn man gerade Nachrichten hört und das Telefon bzw. die
Postfrau klingelt. Die Aufnahmekapazität bzw. -dauer hängt natürlich auch
hierbei in erster Linie von der Datenrate (Bitrate) ab.
UKW-Empfang
Und aber zur
Achillesverse der meisten Pure-Radios, die ich bislang getestet habe: zum
UKW-Empfang. Die Bedienung ist ganz einfach: Mit den Knöpfen Volume, Presets,
Menu, Stations und Source schaltet man ein, welche Funktion das zentrale Wählrad
haben soll. Mit Source (Quelle) wähle ich also, ob ich DAB, UKW oder Musik von
einem angeschlossenen Zuspieler hören möchte. Ein Druck auf das Wählrad
entspricht der „Return“-Taste am PC und bestätigt die Eingabe. Dazu gibt es
noch einen Standby-Schalter. Ich schalte also auf die Quelle UKW um.
Bedienung
Jeweils bis zu 15
Stationen lassen sich speichern und per „Preset“-Taste wieder aufrufen. Das
ist eine große Anzahl, zumal Umfragen ergeben haben, dass die meisten Leute
Gewohnheitsmenschen sind und mit drei oder vier Sendern auskommen. Aber die Hörgewohnheiten
könnten sich ja mit mehr attraktiven Programmen durchaus bald ändern.
Wie
gewohnt, lassen sich über die Info-Anzeige ein Lauftext vom Sender (digital
oder RDS bei UKW), das Datum (wird nur bei DAB+ automatisch eingestellt) und die
Audiokompressionsrate des digitalen Senders ablesen, bei UKW erscheint
stattdessen Stereo bzw. Mono.
Immerhin
17 verschiedene UKW-Stationen waren störungsfrei von unserem Testplatz
aus zu empfangen - für diese kritische Stelle ein sehr guter Wert. Das Evoke 1 XT
Tri-Band schaffte am gleichen Platz gerade mal acht an der Zahl.
Besonderheiten
Bei DAB kann im
Lauftext per Wählrad geblättert werden. „textSCAN“ nennt sich das. Dazu
gibt es noch „Intellitext“: Informationen auf Abruf wie Wetter,
Sportergebnisse, Nachrichten. Natürlich muss ein Sender entsprechende Daten
liefern, was derzeit noch im Aufbau ist.
Aber
laut dem Senderbetreiber Media Broadcast soll dieser Aufbau diesmal schneller
vonstatten gehen: „Mit den landesweiten Programmen der ARD und weiteren
privaten Sendern werden Ende 2011 je nach Sendegebiet bis zu 25
Digitalradio-Programme empfangbar sein.“ mehr
Fazit:
Guter Klang, guter Empfang
Das
Classic II, die dritte Generation eines der weltweit am häufigsten verkauften
Digitalradios, kann mit dem optionalen Akkupack sogar mobil betrieben werden.
Allerdings ist das Teil, das auch durch sechs Batterien Typ C ersetzt werden
kann, mit knapp 50 Euro nicht ganz billig. Der Akkupack soll laut Pure 30
Stunden Mobilbetrieb gewährleisten.
Der
Wecker funktioniert nur bei Netzbetrieb, da es bei Akkubetrieb bei Drücken der
Standby-Taste komplett abgeschaltet wird um Strom zu sparen. Eigentlich ganz
sinnvoll!
Gemessener
Stromverbrauch bei mittlerer Lautstärke: UKW und DAB 1,9 W, Standby 1,7 W.
Kein echter Netzschalter. Wird der Stecker gezogen, muss bei längerer
Abstinenz vom Stromnetz nach dem Wiedereinschalten erneut die Sprache
eingestellt werden.
Super
Klang bei veränderbaren Bass- und Höheneinstellungen. Leider kann für den Stereoeffekt kein zweiter passiver Lautsprecher
angeschlossen werden. Man benötigt schon eine Aktivbox. Über den Line-Eingang
Musik kann von einem externen Zuspieler wie einem MP3-Player wiedergegeben werden.
Beim Transport habe ich einen Tragegriff oder eine Trageschlaufe vermisst - denn
das Gehäuse ist - siehe oben - „satin“-glatt.
Dieter
Hurcks (Nov. 2011)
Auf
einen Blick
Getestet: Digital- und UKW-Radio One Classic
Series II
Funktionen:
- Listen Later zum Aufzeichnen Ihrer Lieblingssendung
- Intellitext - Durchsuchen von Lauftext
- textSCAN – Anhalten und Überprüfen von Lauftext
- Bass- und Hochtonsteuerung
- für Mobilempfang: optionales ChargePAK C6L erforderlich (ca. 50 Euro)
- 30 Speicherplätze (15 DAB+ und 15 UKW)
- Countdown-Küchen-Timer
- Anhalten und Zurückspulen des laufenden DAB+-Radioprogramms für bis zu 15
Minuten
- Leicht bedienbare Weckfunktion mit Tonsignal oder Radio (nur bei Netzbetrieb)
- Anschlussmöglichkeit für einen iPod/MP3-Player u.a.
- Updates per Mini-USB möglich
- Maße/Gewicht: 210 mm B x 145 H x 72 T; 700 g (ohne Akku)
- UVP 104,99 €
Info:
Pure Digital www.pure.com/de/
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