Design ist Geschmackssache, leichte
Bedienung wie hier
Abspielen der auf einer SD-Karte
gespeicherten Musik über
Vier Anschlüsse an der linken Seite. Gut ablesbar: das Display; farblich abgesetzt: Ein/Aus-Schalter
Griffig und gut Bedienbar: Abstimm- und Lautstärkeregler. Dank möglichem Batteriebetrieb und Tragegriff auch mobil zu betreiben: Sangean WFR-29D.
Kaufen
|
Testbericht
Sangean WFR-29D Tolles
Radio für DAB+- und Internet-Empfang - UKW schwach Nun
hat auch Sangean einen Empfänger auf den Markt gebracht, der den Dreikampf der
Systeme beherrschen soll: den Empfang von UKW, DAB + und Internetradio. Die
bereits getesteten Konkurrenten hatten durchweg in der Disziplin UKW ihre Schwäche.
Mal schauen, ob der Sangean da eine Ausnahme macht, der darüber hinaus weitere
interessante Funktionen bietet. Eckdaten Rechts
an der Seite befinden sich zwei griffige, gummierte Drehregler mit leichtgängiger
Rastung, was die Bedienung vereinfacht. Der obere Drehregler dient u.a. zum
Einstellen der Stationen und zum Auswählen innerhalb des Menüs, der anderen
zum Regeln der Lautstärke. Per Drücken des oberen Reglers erfolgt die Bestätigung.
Drückt man den Lautstärkeregler, schaltet das Gerät auf stumm. Gut:
Bei langen Menüs kann man am Ende direkt zum Anfang weiterdrehen und muss nicht
komplett zurück kurbeln wie bei vielen Konkurrenzprodukten. Per BACK-Taste
gelangt man zum vorherigen Menü zurück. Anschlussfreudig Zwei
Lautsprecher sorgen für einen Stereoklang mit guter Sprach- und passabler
Musikwiedergabe bei nicht ganz überzeugenden Bässen. Dennoch ein für meinen
Geschmack guter Kompromiss, wie er bei „Kofferradios“ mit einem
Kunststoffgehäuse nicht zu umgehen ist. Zudem lässt sich der Klang durch
getrennte Bass- und Höhenregler sowie durch acht schaltbare
Equalizer-Klangprofile an den eigenen Geschmack anpassen. Hinzu kommt ein
individuell einstellbares Profil. Mit
der Dynamikbereichfunktion (DRC) können leise Geräusche leichter hörbar
machen, wenn Sie Ihr Radio in einer lauten Umgebung benutzen, indem der
Dynamikbereich des Audiosignals verkleinert wird. Zwang
zum Stromsparen Nach Rücksprache
mit der Presseagentur schaffe ich es immerhin, dass das Display nicht ganz
erlischt, sondern nur die Helligkeit reduziert wird. Die eingestellte Zeitdauer
ignoriert das Radio allerdings weiterhin. Möglicherweise lässt sich dieser
Fehler ja mit der nächsten Softwareaktualisierung abstellen. Empfang
auf UKW dürftig Die
Abstimmung in 50-Hz-Schritten kann auch manuell erfolgen. Beim automatischen
Suchlauf kann man die Empfindlichkeit wählen zwischen „alle Sender“ und
„Ortssender“. Nur letzteres führt zu sechs einigermaßen rauscharmen
Stationen. Toller
Empfang auf DAB + Drückt
man die INFO-Taste mehrmals, zeigt das Display nacheinander diverse
Informationen wie Frequenz und Name des Multiplex’ (etwa NDR NS), Pegel
(Stabilität) und Signalfehler, Bitrate und Kodierung (z.B. AAC), Datum sowie
Titel und Interpret an - letzteres sogar in zwei Varianten. Weitere Text-Infos
sind, je nach Sender, möglich. Einige
DAB-Radiosender bieten einen oder mehrere sekundäre Dienste an wie z.B.
Kurznachrichten oder Internetadresse. Normalerweise werden diese nicht ständig
ausgestrahlt. Wenn ein Sender über einen Sekundärdienst verfügt, dann
erscheint der sekundäre Dienst in der Senderliste unter dem primären Dienst. Internetradio:
Erstmal reinkommen Im
Normalfall findet das Radio beim Scannen die aktiven Netzwerke, worunter sich
natürlich das eigene Netz finden sollte. Dieses wird angewählt, auf
WPS-Verschlüsselung gedrückt und anschließend der geforderte Schlüssel
eingegeben. Nach dem Bestätigen wird die Verbindung hergestellt. Da es bei der
Netzwerkkonfiguration viele Sonderfälle gibt, sollte der Anwender die
entsprechenden Handbücher konsultieren, falls es nicht wie hier beschrieben auf
Anhieb klappt und die umfangreichen Erläuterungen im Handbuch nicht
weiterhelfen. Das
Testgerät jedenfalls stellt nach Eingabe des Schlüssels tatsächlich die
Verbindung ins Internet her, lädt aber bei den ersten Versuchen nicht die
Senderliste, ohne die natürlich nichts geht. Der Standort des Gerätes befindet
sich direkt neben meinem Noxon-Webradio, einem Gerät der „Frühzeit“, das
hier seit Jahren problemlos empfängt. Der Sangean will auch bei mehreren
weiteren Versuchen und mehrfachem Ein- und Ausschalten sowie Trennen vom Netz
partout nicht die Senderliste laden. Also: Erstmal eine Nacht drüber
schlafen. Vielleicht ist ja gerade der Provider
Frontier Silicon ausgefallen, der die Radiosenderdatenbank im Internet betreibt? Als
ich den WFR-29D am nächsten Tag ein Zimmer weiter, näher am Router (Fritz
Box!) also, platziere, erscheint die übliche Liste der benutzten
Radiosenderdatenbank und auch die übers Internet bezogene aktuelle Uhrzeit. Nun
ist es kein Problem mehr, einen Sender der eigenen Wahl einzustellen. Ruckzuck
ist dieser hörbar. Wie sich während des weiteren Tests herausstellt, lag die
Ursache aber nicht an der Entfernung zum Router, sondern eindeutig an
Serverproblemem bei Frontier Silicon, die auch an anderen Tagen sporadisch
auftraten. Stationen
speichern Nach
Anlegen eines Benutzerkontos auf der Webseite www.wifiradio-frontier.com (auf Seite 26 des Manuals fehlt übrigens
in der angegebenen URL ein i) kann man seine persönliche Auswahl dieser
Datenbank hinzuzufügen. Die Listen sind nur über den PC oder das Radio verfügbar.
Der Anwender kann selber auswählen, welche Sender in der Favoritenliste
erscheinen. URLs von Sendern, die nicht in der Datenbank erscheinen, können
direkt eingegeben werden und sind dann über die Liste „Meine hinzugefügten
(der Rest ist nicht sichtbar)“ erreichbar. Wie der dafür notwendige
Zugangscode zu ermitteln ist, wird - ebenfalls auf Seite 26 - erklärt. Beim
zweiten Versuch klappt es und meine Favoriten, die ich bei einem früheren Test
mit einem anderen Radio eingegeben hatte, stehen nun auch beim Sangean WFR-29D
zur Verfügung. Darüber hinaus kann man auf der Webseite bequem nach neuen
Sendern suchen und dazu die vielen möglichen Kriterien wie Genre, Ort oder
Sprache zu nutzen. Ist
das Gerät erst per WLAN ins Heimnetz eingebunden, nimmt es außerdem
Musik-Streams von Medienservern und Computern entgegen. Als Netzwerkspieler ist
das WFR-29D voll DLNA1.5.-kompatibel und gewährleistet hierdurch eine
problemlose Verbindung und Wiedergabefunktion zu einer Vielzahl vernetzter
Musiklieferanten. Smartphone
als Fernbedienung USB-Musikabspieler Mit
dem Windows Media Player 12 lassen sich MP3-, WMA-, AAC und WAV-Dateien auf dem
Sangean-Radio wiedergeben. Der Windows Media Player 11 unter Windows XP ist nur
in der Lage, MP3- und WMA-Dateien freizugeben. Beim Einsatz des Radios als
Musikabspieler muss natürlich immer auch ein Computer in Betrieb sein, von dem
ja die Musik geliefert wird. Ökonomischer
ist die Verwendung von USB-Speichermedien bzw. SD-Cards mit USB-Adapter, auf die
ja immerhin auch Tausende von MP3-Dateien passen. Fazit: DAB+ top, UKW ein Flop Vergisst
man einmal, das Radio auszuschalten, wird es bei entsprechender Einstellung nach
einer vorgewählten Zeit automatisch in den Bereitschaftsbetrieb versetzt (2, 4,
5 oder 6 Stunden). Und wenn nichts mehr geht, lässt sich das Radio schnell in
den Auslieferungszustand zurück versetzen (System-Reset). Das Gleiche passiert
übrigens nach einer u. a. über das Internet möglichen Softwareaktualisierung.
Dann sind ebenfalls alle Speicher und eigenen Voreinstellungen gelöscht. Der
Empfang von DAB+ und Internetradio ist erstklassig, UKW dagegen ist
durchgefallen. Vermisst habe ich eigentlich nur eine Fernbedienung, auch wenn
eine solche in der Bedienungsanleitung genannt wird. Als Fernbedienung kann
jedoch, wie oben erwähnt, ein Smartphone eingesetzt werden. Empfohlener
Verkaufspreis des WFR-29D: 249 Euro. Auf
einen Blick
Zum
Weiterlesen So
installieren Sie ein WLAN richtig mehr Handhabung
von Internetradio und die verschiedenen Datenbank-Betreiber im Vergleich:
Bericht in Ausgabe 49 von
funkempfang.de (kostenloser PDF-Download) Testbericht: Mono-Version
WFR-28D im Test |
|