Das Funknetz für Daten- und Musikübertragung muss gegen Kriminelle geschützt werden
So installieren Sie ein WLAN richtig
Das Internet ist Segen und Fluch zugleich, wie viele Opfer von Cybekriminellen schon am eigenen Leibe erfahren haben. Umso wichtiger ist es, sich gegen die Gefahren aus dem Netz zu wappnen. Das beginnt mit der Auswahl sicherer Passwörter und dem Misstrauen gegenüber E-Mails, vor allem solchen von unbekannten Absendern und mit Anhängen, die man aufgefordert wird zu öffnen. Auch möglicherweise von Kriminellen eingestellte gefälschte Webseiten können zu erheblichen Schäden und dem Verlust von Passwörtern etwa für das Online-Banking führen.
Cyberkriminalität
ist aber nicht nur für Privatpersonen gefährlich. Werden die Computer von
Krankenhäusern, Atomkraftwerken, Banken oder ähnlichen von Hackern
angegriffen, können die Folgen dramatisch sein. Das WLAN sollte also auf den
aktuellsten Stand der Technik gebracht werden.
Eine grundlegende Maßnahme
sowohl im Privatbereich als auch in Unternehmen ist der Zugangsschutz für das
WLAN. Wie man ein WLAN einrichtet, behandelt der folgende Beitrag.
Viele fortschrittliche Haushalte oder solche, die sich dafür halten, sind heutzutage mit einem DSL-Anschluss ausgerüstet. Immer mehr haben auch eine Internet-Flatrate, zahlen also eine Pauschalgebühr für den Zugang ins weltweite Netz rund um die Uhr. Damit von jedem Raum im Haus dieses Netz auch genutzt werden kann, braucht man entweder eine Kabel- oder eine Funkverbindung. Weil eine Verkabelung oft nicht möglich oder zu aufwendig ist, hat das WLAN (siehe Glossar) seinen Siegeszug nun auch in den Privathaushalten angetreten.
Da verschiedene Gesellschaften wie beispielsweise Vodafone DSL anbieten, lohnt es sich besonders für Privatpersonen, die unterschiedlichen Tarife und Produkte zu vergleichen, entweder bei den Providern selbst oder in Vergleichsportalen oder Foren. Bevor man das tut, sollte man sich kurz überlegen, in welchem Rahmen man das Internet nutzt und dann die Angebots- und Preisunterschiede dementsprechend vergleichen. Denn meistens haben die verschiedenen Provider unterschiedliche Optionen. So ist es sinnvoll, sich zu überlegen, ob man die angebotenen Alternativen überhaupt nutzen muss oder möchte.
Die Möglichkeit der Nutzung eines Funknetzes gehört heute bei Laptops oder Notebooks vielfach zur Standardausstattung. Die Antenne eines solchen WLAN-Clients (im Gegensatz zum Server oder Access Point, siehe Glossar) ist meist in den Rahmen des Displays integriert oder wird angesteckt, und per Knopfdruck sucht der Computer vorhandene Funknetze. FE zeigt in dieser Ausgabe, wie man einen WLAN-Router, einen Desktop-PC mit angeschlossenem Drucker und ein Notebook, dazu das WLAN- und Internet-Radio Noxon von TerraTec sowie die SoundBridge HomeMusic von Pinnacle Systems (siehe Extra-.Berichte in dieser Ausgabe) in ein Funknetz integriert.
Router anschließen
Für diesen Test haben wir von der
Aachener Firma Devolo den WLAN-Router dsl+ 1100 zum Testen bekommen, über den
die Geräte Zugang zum Internet bekommen sollen. Der Router (Näheres weiter
unten) wird direkt mit dem Splitter der Telekom oder eines anderen Anbieters
verbunden, benötigt also kein zusätzliches DSL-Modem. Die gedruckte
Bedienungsanleitung beschränkt sich auf ein A3 großes Blatt mit acht
Zeichnungen.
Neben dem Router und dem Netzteil gehören eine CD-ROM, ein WLAN-USB-Stick und
zwei Kabel zum Lieferumfang.
Also: Netzteil anschließen, Router einschalten, das mitgelieferte DSL-Kabel an den Splitter anschließen und nicht, wie zunächst fälschlich und vergeblich getan, an das Modem! Das war aus der Zeichnung nämlich nicht eindeutig zu erkennen.
Für Funknetz-Einsteiger: Auf der mit dem Router gelieferten CD befinden sich eine ausführliche Anleitung sowie ein177-seitiges Grundlagenbuch über Netzwerktechnik mit dem Titel „Home Networking und Internet“ als PDF-Dateien.
PC ins WLAN einbinden
Bislang haben wir vom PC aus per Kabel-Router Zugang
zum Internet gehabt. Das soll nun (auch) per Funk möglich werden. Dazu liegt
dem Devolo-Paket ein kleiner WLAN-USB-Stick bei, der quasi eine
Funknetzwerkkarte en miniature darstellt. Damit dieser Stick auch verwendet
werden kann, musste bei unserem PC zuerst noch von der Devolo-CD ein Treiber
installiert werden. Nach dem PC-Neustart meldet sich dann der
Konfigurationsassistent mit dem Ziel, den PC ans Internet anzuschließen. Dazu
benötigt man die Zugangsdaten seines Internetproviders, die in die angezeigte
Maske einzugeben sind. Danach wird der Zugang getestet. Im Erfolgsfall ist der
erste Schritt unseres Projektes abgeschlossen.
Notebook einbinden
Nun wird das Notebook eingeschaltet, das WLAN und sein „Netzfinder“
aktiviert. Das Notebook zeigt, wie erwartet, unser Devolo-Netz an sowie ein
verschlüsseltes Netz namens „pauline“ in der Nachbarschaft, bei dem der
Pegel nur ein Segment weit ausschlägt. Später werden noch drei weitere Netz
entdeckt, darunter sogar ein ungeschütztes, was angesichts unserer reinrassigen
Wohngegend unsere These von der WLAN-Lawine stützt. Die meisten Anwender haben
wohl dazu gelernt und sind durch die vielen Presseberichtete über
Netzwerkhacker hellhörig geworden (siehe auch „Zum Weiterlesen“). Die
Anbieter haben ebenfalls reagiert: Bei den meisten gehört die Verschlüsselung
nun zur Standardvorgabe und muss nicht mehr in irgendeinem versteckten Menü
gesucht werden.
Verschlüsselung wichtig
Ein Klick auf unser Netz öffnet zunächst ein Fenster, wo der Netzwerkschlüssel
eingegeben werden soll; bei entsprechender Voreinstellung wird er automatisch
erzeugt. Da bin ich schon wieder zu weit vorgeprescht, denn laut Anleitung muss
mit Hilfe der Software auf CD das Netz nun erst eingerichtet werden. Das geht
fast automatisch, nur den „fremden“ WLAN-Adapter des Notebooks muss man
manuell durch Eingabe der Kennungen auf der Unterseite des Devolo-Routers erst
noch einbinden.
Dabei handelt es sich um die SSID und den WPA-Schlüssel. Die WPA-Verschlüsselung soll ja sicherer als die WEP-Verschlüsselung sein (siehe Glossar). In unserem Fall beherrschen einige einzubindende Geräte „nur“ die WEP-Verschlüsselung, weshalb wir auf WPA zunächst verzichten.
Hat die Installation auf dem Notebook
geklappt, taucht es ebenfalls in der Netzwerkliste auf. Von welchem Rechner nun
auf welche Ordner und Peripheriegeräte zugeriffen werden darf, muss exakt
definiert werden. Denn ohne solche „Freigaben“ sind Zugriffe normalerweise
nicht möglich. Natürlich lassen sich auch Freigaben mit einem Passwortschutz
kombinieren.
Internetradios einbinden
Das Noxon von TerraTec ist ein solches Internetradio. Es kann sowohl über einen
Direktanschluss an den Kabelrouter als auch per Funkverbindung über den
WLAN-Router Musik aus dem Internet beziehen.
Als Alternative haben wir noch die SoundBridge von Pinnacle getestet, die als Schnittstelle zu einer Stereoanlage oder anderen Verstärkern fungiert, aber keinen Kabelanschluss erlaubt.
Bei beiden Geräten muss im Falle einer WEP-Verschlüsselung auf Routerseite dieser Schlüssel über die Fernbedienung eingegeben werden. Das erfordert einiges an Geduld und Geschick, wenn ein 26-stelliger Schlüssel verwendet wird. Man kann aber auch bei der Routerkonfiguration einen nur zehnstelligen Schlüssel manuell eingeben, der natürlich erheblich leichter zu knacken ist. Da wünscht man sich bei den Herstellern eine USB-Schnittstelle, über die die Geräte per per USB-Stick rasch konfiguriert werden könnten.
Ist die Konfiguration erfolgreich
abgeschlossen, dann steht dem Musikvergnügen und der Mobilität im ganzen Haus
und drum herum nichts mehr im Wege. Über SoundBridge und Noxon lassen sich
MP3-Dateien abspielen, die auf dem PC oder dem Notebook gespeichert sind; dazu
ist es möglich, ohne Zuhilfenahme eines PCs Internetradio zu empfangen.
Serversoftware notwendig
Will man auf die Musiksammlung zugreifen, die auf der Festplatte des PCs
gespeichert ist, benötigt man eine spezielle Serversoftware wie Windows Media
Connect. Diese kann Musikdaten für das Abspielen über ein lokales Netz
freigeben.
Vom Notebook in der Gartenlaube lassen sich dann über den PC im Büro Briefe ausdrucken oder E-Mails verschicken. Die Möglichkeiten, die ein solches Netz bietet, sind faszinierend und vielfältig.
Nur eines kann das Netz auch nicht: Den Tag länger machen als 24 Stunden. Wie der Einzelne seine Zeit organisiert, bleibt immer noch jedem selbst überlassen.
Der DSL-Modem-Router
Das Devolo-Gerät ist ein WLAN-Access-Point. Dieser bildet als eine Art
Basisstation die Brücke zwischen dem drahtgebundenen Nahbereichsnetz (LAN) und
dem Funknetz (WLAN). Er überträgt alle Daten zwischen den beiden Netzen. Der
im dsl+ 1100 WLAN integrierte Access-Point erfüllt den Standard IEEE 802.11b/g
und ist somit kompatibel zu allen gängigen Funknetzwerkkarten.
Das dsl+ 1100 WLAN ist außerdem ein DSL-Modem-Router, der die Verbindung ins Internet herstellt. Über seine Anschlüsse können zusätzlich bis zu vier Computer per Kabel mit dem DSL-Anschluss verbunden werden, so ins Internet gelangen und auch untereinander in Verbindung treten.
Ausgestattet mit einer WLAN-Antenne, ermöglicht das dsl+ 1100 WLAN also ein Heimnetzwerk sowohl kabelgebunden als über Funk aufzubauen bzw. zu erweitern.
Die WECT-Funktion (WLAN Easy Config Touch) am Gerät ermöglicht unter den Betriebssystemen Windows 2000 bzw. Windows XP die automatische Konfiguration einer WPA2-verschlüsselten Funkverbindung zwischen dem Router und dem mitgelieferten WLAN-USB-Stick.
Das dsl+ 1100 wird mit der Software Norman Virus Control ausgeliefert. Schutz des Netzwerkes vor Angriffen aus dem Internet bietet die integrierte und voreingestellte SPI-Firewall.
Strahlungsproblematik
Wogegen
man sich kaum schützen kann, ist die Funkstrahlung. Beträgt die
Leistungsabgabe des WLAN-Routers auch nur 100 mW, so spüren elektrosensitive
Menschen doch ein unbehagliches Gefühle, wie es ähnlich in der näher von
Bildröhren entstehen kann. Die von WLAN-Geräten benutzten Funkfrequenzen
liegen um 2,4 GHz, bzw. 5,4 GHz, also im Mikrowellenbereich.
WLANs werden in die öffentliche Diskussion um Elektrosmog
einbezogen. Nach mehreren Studien, u. a. des Bundesamts
für Strahlenschutz, „gibt es (innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte) nach
dem aktuellen Stand der Wissenschaft keine Nachweise, dass hochfrequente
elektromagnetische Felder gesundheitliche Risiken verursachen.“ Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_LAN
- Autor: Dieter Hurcks
erschienen im eMagazin funkempfang.de Ausgabe
18 vom Januar 2007
Internetradio ohne PC übers Fritz!Fon hören - dazu braucht man die URL der Station
Streamadresse eines Internetradiosenders finden