(Werksfoto: M3 Electronic)
Dieser
Bericht erschien am 20. November 2009 auch als Beitrag in der PDF-Ausgabe
FE 42.
In
FE 41 hatten wir mit dem IPdio Tune von dnt bereits einen Zusatzbaustein für
die HiFi-Anlage vorgestellt, mit dem sich Internetradio empfangen lässt. Für
diese Ausgabe haben wir einen neuen Multituner der Firma M3 Electronic getestet,
der äußerst vielseitig ist: muvid IR 815. Dieser ist der verbesserte
Nachfolger des mehrfach ausgezeichneten und in Deutschland laut dem Hersteller
M3 Electronic meist verkauften Internetradios muvid IR 715, der auch
Digitalradio sogar im Standard DAB+ empfängt.
Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der neue muvid IR 815 von seinem
erfolgreichen Vorgänger durch ein deutlich größeres und helleres Display, die
edle Aluminiumfront und die bereits vorsortierten Genres Sport, Nachrichten,
Kinderunterhaltung und Musik. Dazu lässt er sich dank LAN-Kabel oder drahtlos
per WLAN (WPS) ins heimische Netzwerk einbinden. Neben DAB kann das Gerät jetzt
auch DAB+ empfangen. Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, last.fm mit
dem muvid IR 815 auf der HiFi-Anlage zu hören. Ein Testzugang für 31 Tage ist
bereits vorbereitet. Ein Abo kostet drei Euro pro Monat.
Das
ist Last.fm
Last.fm
ist ein persönliches Radio, über das vorwiegend unabhängige Musik empfangen
wird (Independent Labels). Jeder, der selber Musik macht, kann diese über
Last.fm anbieten. Und jedes Lied, das ein Hörer spielt, wird in dessen
Last.fm-Profil unter den musikalischen Vorlieben abgelegt. Auf diese Weise kann
man Leute kennen lernen, die die gleichen Vorlieben haben und sich so
gegenseitig Lieder aus der eigenen Musiksammlungen
empfehlen. Das Büro befindet sich im Ost-Londoner Stadtteil Shoreditch. Einen
Bericht brachte FE bereits in Ausgabe 34 (S. 23).
Festplattenstreaming
Durch
den UPnP-Standard/Mediaserver kann man auch in der Medienbibliothek des ins
Netzwerk eingebundenen Computers navigieren. Voraussetzung ist natürlich, dass
man die hohen Hürden der Konfiguration meistert. Die Anleitung ist hier für
alle jene wenig hilfreich, die sich nicht mit den englischen Fachbegriffen des
Betriebssystems Windows auskennen. Ich persönlich halte eh wenig von dieser
Technik, da mir dabei zu viele Strom verbrauchende Geräte auf einmal in Betrieb
sein müssen.
Ökonomischer ist da schon die Möglichkeit, einfach einen USB-Speicherstick
anzuflanschen und die darauf gespeicherten Songs über dem muvid und die
angeschlossene HiFi-Anlage abzuspielen. Die gut zugängliche USB-Schnittstelle
auf der Gerätefront bietet folglich eine einfache Möglichkeit, Audiodateien
wiederzugeben. Unterstützt werden die Audio-Formate MP3, WMA, Ogg (Gapless
Playback), Flac und AAC.
Die Gehäusebreite von 43 cm erlaubt eine Integration in bereits vorhande
Hifi-Anlagen. Der Anschluss erfolgt über Cinch- oder Digitalausgänge. Mit
einem Standby-Verbrauch von unter einem Watt (Herstellerangabe) und einem
Netzschalter an der Front erfüllt der muvid IR 815
bereits heute die EU-Richtlinien für 2010.
Lieferumfang
(links): IR 815, gedrucktes Handbuch plus Kurzanleitung, IR-Fernbedienung;
rechtes
Bild: LAN-Anschluss (rechts) und diverse Audioanschlüsse
Auspacken
und loslegen
Zum
Lieferumfang des muvid-Multituners gehört eine deutsch beschriftete, sehr
effektiv zu handhabende Infrarotfernbedienung inkl. Batterien sowie ein
zweiadriges Cinch-Kabel. Ein zweiseitige Kurzanleitung sowie ein 42-seitiges
Handbuch (deutschsprachiger Teil) liegen bei – lobenswerter Weise in
gedruckter Form, was heute längst nicht mehr selbstverständlich ist. Eine
WLAN-Antenne und eine Wurfantenne für UKW sind fest installiert. Leider gibt es
keinen externen Antennenanschluss für den DAB-Empfang.
Auf der Rückseite befinden sich neben dem LAN-Port noch ein optischer
Audio-Anschluss, ein digitaler Koaxial-Ausgang und zwei analoge Line-Ausgänge
(links/rechts). Die Bedienung erfolgt weitestgehend über die Fernbedienung,
auch wenn auf der Gerätefront immerhin zehn Tasten und ein Navigationsregler
angeordnet sind. Letzterer klappert, hat Spiel und macht einen etwas billigen
Eindruck. Er dient der Steuerung des Cursors in den Menüs.
Der
muvid gibt sich familienfreundlich: Eine Taste ist mit „Kids“ bezeichnet und
erlaubt es, auf Knopfdruck die für den Nachwuchs gespeicherten
Internet-Radiosender aufzurufen. Drückt man „Sport“, dann kommt Pappi
schnell zu seinen Sportradios und mit „Music“ entsprechend zu den
Musiksendern. Eine Taste wechselt zu Last.fm, eine weitere zum UKW-Empfang.
Einfacher geht`s kaum.
Die
Anschlüsse sind verbunden, nun kann es also losgehen. Das Gerät steht wie
immer zunächst an unserem empfangskritischen Platz im Büro, wo schon mancher
Proband seine Grenzen aufgezeigt bekam, andere Geräte aber dennoch guten
Empfang brachten. Hier trennt sich also die Spreu vom Weizen, vor allem was den
Empfang von Digitalradio betrifft.
Weil
bei meinem LAN-Kabel die Lasche abgebrochen ist, die den Stecker normalerweise
in der Buchse hält, habe ich beim muvid ein Problem: Der Stecker rutscht immer
wieder heraus, was mir bislang bei keinem anderen Gerät passiert ist. Nun extra
ein neues Kabel kaufen? Muss nicht sein, denn es geht ja auch per Funk-Netz.
Also den WLAN-Router aktivieren und den IR 815 einschalten.
Auf
dem gut ablesbaren, großen Display werde ich gefragt, ob ich den
Einrichtungsassistenten aktivieren möchte. „Klar doch“ gibt man durch Drücken
der Enter-Taste zu verstehen. Nun werden diverse Parameter abgefragt, darunter
die Art, wie ein Update durchgeführt werden soll. Ich wähle „from NET“.
Man kann auch UKW (RDS) oder DAB wählen, denn hier geht es, wie ich aus der
Bedienungsanleitung erfahre, nicht um die Betriebssoftware, sondern um die
automatische Zeiteinstellung.
Danach
wird nach DST gefragt. Hier geht es darum zu erklären, dass man in einem Land
mit Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit wohnt. Zuvor ist auch noch die
Zeitzone einzustellen. Dann ist die WLAN-Region einzugeben („größter Teil
Europas“) – und schwupps: Schon erscheint eine Liste verfügbarer WLANs im
Display, darunter auch meines. Was jetzt kommt, ist klar: Eingabe des WEP-Schlüssels.
Dank des großen Displays sieht man fast den gesamten Zeichenvorrat und das Feld
END zum Abschluss der Eingabe auf einen Blick. So ist die Prozedur schnell
erledigt.
Zum Abschluss folgt die Aufforderung: „Einrichtungsass. abgeschlossen“. Mit „AAuswahl A beenden“. Was soll das nun bedeuten? Ich drücke einfach mal die Enter-Taste und bin schon im Hauptmenü.
Die
Fernbedienung lässt keine Wünsche offen und ermöglicht die
problemlose Steuerung aller Funktionen. Fotos: Hurcks
Internetradio
hören
Bislang
war die Inbetriebnahme, abgesehen von wenigen Unklarheiten, ein Kinderspiel.
Nach kurzer Zeit ertönt der erste Webradiosender aus dem Lautsprecher der
angeschlossenen HiFi-Anlage. Die Senderlisten werden in einem Höllentempo
nachgeladen. Da hatten wir auch schon Testkandidaten, wo das fast eine Minute
dauerte. Auch die Verbindung zum Sender erfolgt im Blitztempo.
Das Gerät speichert die Parameter der zuletzt verwendeten vier Netzwerke, so
dass der Zugriff auch bei wechselnden WLAN-Zugängen flott möglich ist. Unerwünschte
Netzwerke lassen sich aus der Liste leicht löschen. Um das Angebot an
Internetradios zu steuern, kann man sich beim Radioportal Frontier Silicon
registrieren und eigene Programmlisten anlegen. Hat man dort bereits ein Konto,
lässt sich das neue Gerät auf der Website www.wifiradio-frontier.com
problemlos hinzufügen. Ansonsten muss man den im Gerät abgespeicherten Code
notieren und diesen auf der Website von Frontier bei der Registrierung eingeben.
Frontier
stellt auch die Senderlisten zur Verfügung, die gelegentlich aktualisiert
werden sollten. Zehn Stationen können direkt im Gerätespeicher abgelegt und über
die Fernbedienung aufgerufen werden. Drückt man dort die Taste P, erscheint die
komplette Speicherliste. Beim Speichern wird jedoch ein bereits belegter
Speicher ohne Rückfrage überschrieben.
Über
die Funktion „last listened“ lassen sich blitzschnell die zuletzt gehörten
Stationen aufrufen. Auch Podcast und Funk wie z.B. „Amsterdam Air Traffic“,
„JFK Departure Control“ oder die „HAM RADIO – 3819 Group“ kann man mit
dem muvid IR 815 anhören. Diese Stationen sind allerdings nicht immer zu
empfangen. Wer sich für Flugfunk interessiert, kann hier also ganz legal mithören.
Auch ausländische Feuerwehren und Polizeifunk klingen aus dem Lautsprecher.
UKW-Empfang
Der
UKW-Empfang ist auch an diesem Standort überraschend gut. Hilfreich ist der
Suchlauf. Nach Drücken der Taste „Scan“ findet der IR 815 flott die erste
Station. Dabei hatte ich die Antenne noch gar nicht „ausgeworfen“. Auf UKW
lassen sich ebenfalls zehn Stationen speichern. RDS funktioniert anstandslos.
Durch das große Display kann man viele Informationen auf einen Blick ablesen.
Mit der INFO-Taste blättert man zur nächsten Information wie der
Frequenzangabe weiter.
Der
Suchlauf ist ab Werk so eingestellt, dass alle stärkeren Stationen gefunden
werden. Bei Rauschen hat der IR 815 nicht einmal gestoppt, aber einige schwächere
Sender übersprungen. Die kann man jedoch leicht manuell ansteuern. Eine direkte
Eingabe der Frequenz ist nicht möglich.
Dieses Gerät ermöglicht jedoch auch, die Suchlaufempfindlichkeit an die örtlichen Empfangsverhältnisse anzupassen. Das haben wir bislang bei ähnlichen Geräten auch noch nicht gefunden.
Digitalradio
empfangen
Besonders
gespannt bin ich auf den DAB-Empfang mit der Drahtantenne. Also wechsle ich im
Hauptmenü zu DAB. Sofort startet der Suchlauf und findet innerhalb nicht mal
einer Minute alle lokalen Sender. Ich richte die Antenne ein wenig aus und
befestige sie am Heizkörper. So empfange ich selbst in dieser äußerst
schlechten Empfangslage nahezu störungsfrei Digitalradio. Das hat bislang dort
kaum ein DAB-Empfänger geschafft. Die Pegelanzeige steht zwar bei nur einem
Balken, dennoch treten keine Störungen auf. Unterm Dach werden vier von maximal
fünf Balken angezeigt.
Einschlafen
und Wecken
Das
muvid IR 815 ist auch als Einschlafhilfe und Wecker einsetzbar. Dabei lassen
sich alle Empfangsarten zum Wecken einsetzen – von Internetradio bis UKW. Natürlich
gibt es auch einen Weckton. Ausschalten lässt sich das Gerät mit der
Sleep-Funktion nach 15 bis 60 Minuten, einstellbar in 15-Minuten-Schritten. Da
man zusätzlich einen Verstärker braucht, müsste dieser, wenn er nicht die
ganze Nacht eingeschaltet bleiben soll, ebenfalls über eine Schaltuhr aus- und
einschaltbar sein, will man nicht die eigene Stromrechnung unnötig aufblähen.
Fazit:
Jeden Cent seines Preises Wert
Das
muvid IR 815 ist überaus benutzerfreundlich und erfordert nur anfänglich hin
und wieder einen Blick in die Bedienungsanleitung. Die notwendigen
Grundeinstellungen sind rasch erledigt. Selbst die WLAN-Verbindung herzustellen
ist ein Klacks. Das IR 815 lässt sich auf die individuellen Bedürfnisse
genauestens anpassen. Software-Upgrades kann man über das Internet einspielen
und sich auch automatisch informieren lassen, sobald eines zur Verfügung steht.
Die Werkseinstellung lässt sich problemlos zurückholen. Gesamturteil:
Vorbildlich! Der Empfang auf UKW wie DAB liegt weit über dem Durchschnitt.
Kaufempfehlung.
Auf
einen Blick
Getestet: Multituner muvid IR 815 – empfängt DAB, DAB+, UKW und
Internet Radio über die Portale von „Frontier Silicon“ und „Last.fm“
Ausstattung
- großes blau beleuchtetes LCD Display
- Auswahl der Stationen nach Interpreten, Genre oder Standort
- vorsortierte Genres (Sport, Nachrichten, Kinderradiostationen, Music und
Favoriten)
- IMDA-zertifiziert
- Audiostreaming (UpnP)
- Wi-Fi Protected Setup (WPS)
- manuelles Hinzufügen von Stationen über das Webportal möglich
- Software-Update automatisch über das Internet
- unterstützt WPA/WPA2-Verschlüsselung
-
Abspielen von Musik eines eingesteckten USB-Sticks
- Formate: MP3, WMA, AAC, OGG, FLAC
- Green CE: Stand by < 1 Watt, Netzschalter in der Front
- Anschlüsse: optischer Ausgang, Koax, 2 x Line-Out, USB 2.0, LAN (RJ45), WLAN
- Zubehör: Fernbedienung
- Abmessungen: 430 x 235 x 80 mm
Preis:
179,95 Euro (UVP), im Internet schon ab 149 Euro (Stand: Okt. 2009)
Info:
www.m3-electronic.de/ir815.html
Nachtrag: Beim Testmuster wurden bei Abspiel von Internetradio weder Titel noch Interpret angezeigt. Laut M3 liegt das am Einsatz des neuesten Chips von Frontier Silicon. Die Unterstützung von ID Tags soll in eines der nächsten Updates eingearbeitet werden.
Der neue
muvid IR 825 Internet
Recorder von m3 Electronic
empfängt Tausende Internet-Radiostationen und läuft damit als praktisch
unerschöpfliche Musik- und Informations-Quelle. Das Gerät kann aber noch mehr:
Der IR 825 ist der erste fürs Wohnzimmer taugliche Tuner, der die Möglichkeit
bietet, direkt vom Internetradio
aufzunehmen. Der Livestream von über 12.000 Internet
Radiostationen und 9.000 Podcasts wird in MP3 Qualität auf USB oder eine
Speicherkarte aufgenommen, vollkommen legal für den privaten Gebrauch. Eine
zeitversetze Aufnahme ist natürlich ebenfalls möglich. Neben Internet Radio
kann der Tuner auch UKW Radio, DAB und DAB+ empfangen.
Die Gehäusebreite von 43cm erlaubt eine Integration in alle bereits vorhandenen
HiFi-Anlagen. Mittels LAN oder WLAN lässt er sich mühelos ins heimische
Netzwerk einbinden. MP3/WMA Dateien können direkt aus der Medienbibliothek des
ins Netzwerk eingebundenen Rechners wiedergeben werden. Der IR 825 verfügt über
alle wichtigen Anschlussmöglichkeiten z.B. Cinch- oder Digitalausgänge.
Genau wie der bereits erfolgreich in den Markt eingeführte IR 815 erfüllt der
neue muvid IR 825 schon heute die EU-Richtlinien für 2010 dank
Standby-Verbrauch von unter einem Watt und dem frontseitigen Netzschalter.
Highlights
- DAB, DAB+, UKW und Internet Radio über
das
Portal von "Frontier Silicon"
- Aufnahme direkt vom Internet auf USB oder
Speicherkarte
- großes blau beleuchtetes LCD Display
- Auswahl der Stationen nach Interpreten, Genre
oder Standort
- Wiedergabe von MP3 / WMA direkt aus der Medienbibliothek
im lokalen Netzwerk
- manuelles Hinzufügen von Stationen über das
Webportal möglich
- Software update über das Internet
- unterstützt WPA/WPA2 Verschlüsselung
- Format: MP3 / WMA
- Green CE: Standby < 1 Watt, Netzschalter
in der Front
- Anschlüsse: optischer Ausgang, Coaxial, 1
x Line-Out, USB 2.0, LAN (RJ45), WLAN
- Zubehör: Fernbedienung
- Abmessungen: 430 x 235 x 80 mm
- Verbrauch: Green CE
Siegel dank Netzschalter und Standby-Verbrauch unter 1 Watt
Preis: 249,95
Euro (11/2009)
Internet:
www.m3-electronic.com