Super Empfang auf Mittelwelle und UKW, erstklassiger Sound; Minus: Uhr nicht gepuffert
Der Lieferumfang - Bild rechts: leichtgängiger Lautstärkeregler Fotos: Hurcks
Beinahe hätte ich übersehen,
was sich alles noch an den Außenseiten der beiden Styroporblöcke verbarg, als
ich den eben im Aldi Nord erstandenen Medion Life P64001 auspackte. Da mein
alter Grundig-Soundblaster nach gut 20 Jahren gerade seinen Geist aufgegeben
hatte, kam das Aldi-Angebot für knapp 70 Euro gerade recht.
Das Leistungsspektrum dieser kleinen, im modischen schwarz-glänzenden Äußeren
gehalten Soundanlage liest sich nicht schlecht: CD-Player – natürlich
MP3-kompatibel – und Kartenleser, USB-Anschluss, UKW- und MW-Radio, Verstärker und
Radiowecker-Funktion, dazu gibt es noch eine kleine Infrarot-Fernbedienung. Das ist allemal einen Testbericht wert.
Auspacken und anschließen
Das Auspacken ist schnell erledigt, ebenso das Anschließen der auf die
mitgelieferten Füße gestellten Lautsprecher. Nur das Ansetzen der Standfüße
an das Gerät selbst erfordert einen größeren Kraftaufwand. Doch dann steht
unsere Neuerwerbung auch schon im Regal. Alternativ kann das Gerät als
Tischgerät waagerecht betrieben werden. Das Display lässt sich dann
entsprechend der gewählten Betriebsart schwenken. Wer einen Subwoofer besitzt,
kann diesen ebenfalls am seitlich angebrachten Buchsenfeld anschließen.
Der Medion Life P64001 sieht schick aus, nur dass das hoch glänzende Gehäuse den Gelegenheitsfotografen vor schwer lösbare Probleme stellt. Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet. Obwohl sie englisch beschriftet sind, dürften die meisten Anwender schnell mit der Bedienung klar kommen. Über die Funktionstaste FUNCTION lassen sich die einzelnen Betriebsarten ansteuern.
Um Radio hören zu können, müssen noch die Antennen für UKW und MW eingestöpselt werden. Dazu später mehr.
Das Einstellen der Uhrzeit geht im Handumdrehen. Leider ist kein Pufferspeicher für die Uhr vorhanden, so dass sie nach Stromausfall neu gestellt werden muss. Das wertet natürlich die Weckfunktion gehörig ab.
Tastenfeld mit Lichtspiegelungen - rechts die im Handumdrehen aufgebaute Anlage Fotos: Hurcks
CD-Player spielt auch MP3
Beginnen wir mit dem CD-Spieler. Silberscheibe einlegen (bei senkrechtbetrieb
gewöhnungsbedürftig), sachte schließt sich der Deckel. Die erste eingelegte
CD mit MP3-Dateien wird sofort erkannt. Nach Drücken der Play-Taste läuft die
CD an und die Musik erklingt. Plötzlich bleibt die Scheibe stehen, die Musik
spielt aber weiter. Das heißt: Der ganze Titel wurde in wenigen Sekunden in den
Speicher eingelesen und aus diesem abgespielt. Das spart Strom und reduziert den
Geräuschpegel. Ob das häufige Anlaufen des Players sich auf die Lebensdauer
auswirkt, muss sich erweisen.
Titelsprung, einen oder alle Titel wiederholen, Zufallswiedergabe oder die Suche nach Dateinamen und Alben im MP3-Modus sowie das Programmieren der Abspielfolge von bis zu 64 Titeln sind gänge Features, die auch dieses Gerät bietet.
Erstklassiger
Sound
Der Lautstärkeregler hat die Form einer kleiner Untertasse, ist
aber leichtgängig und geriffelt, so dass er mit der Fingerspitze gut zu
bedienen ist. Die runden Tasten sind groß genug, um sie mit der Fingerspitze in
nüchternem Zustand sicher zu treffen.
Der Sound der beiden Lautsprecher kann sich hören lassen. Mit einem Equalizer lässt er sich dem individuellen Geschmack in fünf Musikrichtungen anpassen. Soll der Nachbar nicht gestört werden, hört man halt über Kopfhörer.
Musik vom USB-Stick
Auch das ist kein Problem. Besonders hilfreich ist es für den Anwender, dass es
nur eine Abspieltaste für alle Betriebsarten gibt. Nach dem Einstecken des
Sticks wird - wie bei den anderen Medien auch - zunächst der Inhalt eingelesen.
Man erfährt, wie viele Musikstücke darauf vorhanden sind.
Links: Anschlussfeld; der
Kopfhöreranschluss liegt - bei Senkrecht-
Betrieb schwer erreichbar - auf der Unterseite Fotos: Hurcks
Radioempfang: Sensationell
auf MW
Dem Gerät liegt eine auf einen Kunststoffrahmen gewickelte Drahtantenne bei,
die in den mit "AM Antenna" bezeichneten Anschluss an der Oberseite
des Gerätes passt. Ein zweiter Antennenanschluss ist in Koaxialnorm ausgeführt
(75 Ohm) und für eine externe UKW-Antenne vorgesehen. Dafür findet sich noch
ein zweiter Draht im Paket, der im Lieferumfang als Antennenkabel tituliert ist.
Leider wird nicht beschrieben, wie und wo er anzuschließen ist. Aber als erfahrenen
Radioihörer bekommt man schnell raus, dass er auf den Mittelkontakt des
Koaxanschlusses gehört und die provisorische UKW-Antenne darstellt. Schon damit
bekommt man selbst in schlechter Empfangsanlage (unser Büro mit vielen
Störquellen!) alle wichtigen UKW-Sender herein.
Der Mittelwellen-Empfang ist geradezu sensationell zu nennen. Selbst im Büro, wo wir sonst maximal zwei bis drei Stationen empfangen können, kommt mehr als ein Dutzend Stationen herein. Die meisten heute angebotenen Radioempfänger sind auf Mittelwelle fast völlig taub. Dieses Radio glänzt mit hoher Empfindlichkeit und lässt die Mittelwelle in neuem Glanz erscheinen.
Die Bedienung des Radios erfolgt ebenfalls über die Vor-/Rücklauf-, Stop- und Wiedergabe-Taste. Langes Drücken auf Vor/Rücklauf setzt den Suchlauf in Gang.
30 UKW- und 15 MW-Sender können gespeichert und natürlich auch wieder aufgerufen werden.
Fazit: Bis auf die fehlende Pufferung der Uhrzeit ist das Gerät sein Geld wert.
Das Medion-Audiosystem ist
auch bei Conrad erhältlich: inkl. einem Subwoofer für 111 Euro (Best.-Nr.
343472).
Dieter Hurcks, 10. November 2008
So
bewirbt Aldi dieses Produkt unter
http://www.aldi-nord.de/OFFER_D_MO/OFFER_46/OFF03.SHTML
ELEGANT - VARIABEL - VIELSEITIG
Abmessungen:
ALDI-Foto
unter http://www.aldi-nord.de/OFFER_D_MO/OFFER_46/BIG03.HTM